Loslassen

Seit etwas mehr als 2 Jahren bin ich mich aufgrund von Post Covid (umgangssprachlich auch Long Covid genannt) in versch. Bereichen meines Lebens wieder mal am im Loslassen üben.

Was bedeutet Loslassen für mich?

Loslassen bedeutet für mich Schmerzen, Verlust, Angst, Trauer, Schwere aber im Gegensatz dazu auch Leichtigkeit, Freiheit, Aufbruch, Platz, Neues. Es kommt sehr darauf an, um welche Art des Loslassens es sich handelt und auch, ob es von mir gewählt oder von Aussen quasi durch das Leben bestimmt wird.

In meinem 3. Zimmer, wo ich am aufräumen/entrümpeln bin, bedeutet für mich Loslassen Platz, Luft, Raum, Leichtigkeit und auch Freiheit. Bei gewissen Sachen halte ich vielleicht etwas länger inne bei der Entscheidung, ob behalten oder wegwerfen dran sind.

Bei meinen gesundheitlichen Loslassen war es immer unvorbereitet, nicht selbst gewählt und in diesen Fällen bedeutet es Schmerz, Unsicherheit, Angst, Verlust.

Der Verlust eines geliebten Menschen ist die schlimmste, schwerste und existenziellste Art vom Loslassen. Ich musste lernen den Weg ohne sie weiter zu gehen.

Beim Thema Loslassen kommt mir als Ernährungsberaterin natürlich auch das Thema Abnehmen/Gewicht verlieren in den Sinn, wo ich mich freue wenn ich Kilos loslassen kann oder meine Klienten ihre Ziele erreichen. Da ist das Thema Loslassen je nachdem vielleicht besonders am Anfang, eine Frage der Disziplin oder des Willens und da freue ich mich als Beraterin, dass ich mit meinem Wissen unterstützen kann. Vor allem freue ich mich, dass ich keine Verbote aussprechen muss sondern, dass mit der individuellen Beratung sehr viel möglich ist.

Wie hat das Loslassen mein Leben (positiv) verändert?

Bei dieser Frage ist selbstverständlich wieder das Thema, ist es ein Loslassen, das mir Schwere oder Leichtigkeit bereitet. Wenn ich so nachdenke, hat es nach einer gewissen Zeit sogar im schwierigen Loslassen positive Veränderungen gegeben aber die sehe ich natürlich nur, wenn ich genau hinschaue.

So zum Beispiel habe ich im Laufe der Zeit gemerkt, dass ich mich sehr stark auf die Meinung meiner Mama verlassen habe in Entscheidungen, die mir vielleicht nicht so leicht vielen. Es war bequem, sie zu fragen und je nachdem ihr quasi ein bisschen die Verantwortung abzugeben und nun habe ich in den bald vier Jahren sehen dürfen, dass ich ganz klar in der Lage bin, Entscheidungen für mich zu fällen und neue Wege zu gehen.

Im aufräumen und entrümpeln, da verändert sich positiv, dass ich mehr Raum bekomme und Platz und das ist für mich natürlich positiv und bedeutet Leichtigkeit.

Beim Loslassen von Hobbys kamen neue Hobbys in mein Leben und damit auch neue Menschen und neue Aktivitäten. Schwieriger ist es, wenn Hobbys aus gesundheitlichen Gründen wegfallen und (noch) keine Alternativen möglich sind.

Welche Hindernisse habe ich beim Loslassen überwunden und wie habe ich das geschafft?

Diese Frage von Claudia finde ich recht schwierig zu beantworten aber ich versuche es.

Allgemein und nicht auf eines der oben behandelten Themen speziell bezogen, ist es so, dass ich ein Mensch bin, der den Fokus (besonders auch in schwierigen Zeiten) vor allem auf die positiven Dinge im Leben richtet und ich glaube, dies hilft mir auch beim überwinden von Hindernissen im Loslassen.

Wenn ich jeweils zurück blicke auf gewisse Zeiten in meinem Leben, wo ich besonders viel Loslassen musste, frage ich mich schon auch ab und zu, wie ich das geschafft habe und für mich ist eines der Sachen sicher auch mein christlicher Glaube und im Nachhinein sehe ich jeweils schon sehr eindrücklich, wie ich getragen wurde und immer wieder die nötige Kraft bekommen habe.

Welche Tipps würde ich jemandem geben, der Schwierigkeiten hat, loszulassen?

Ganz klar sage ich, dass es Ausdauer braucht und einen langen Atem – nicht aufgeben und vor allem auch in kleinen Schritten vorwärts gehen, das ist für mich ein sehr wichtiger Tipp, den ich weitergebe.

Wenn es ums Loslassen von materiellen Dingen geht, dann unbedingt in einer guten Stimmung und in einer positiven Energie dran gehen und nicht, wenn es mir sonst schon nicht so gut geht.

Wenn das Leben einem zum Loslassen zwingt, dann probieren, den Fokus auf die alltäglichen positiven Dinge im Leben legen wie z. Bsp. Trinkwasser vom Hahn, genügend zu Essen, ein Dach über dem Kopf, die schöne Aussicht aus dem Wohnzimmer (bei mir sind es «meine» zwei Bäume) und und und.

Als Ernährungsberaterin, wenn es um das Thema Gewicht verlieren/loslassen geht, kleine Schritte angehen, nicht alles aufs Mal wollen und vor allem auch je nach Menge an Gewicht, das man verlieren möchte, Hilfe suchen in Form einer Beratung, die individuell beratet und nicht Null-Acht-Fünfzehn-Diäten anbietet.

Was mir zum Schluss noch in den Sinn kommt ist das Bild, dass wenn man etwas loslässt, man die Hände frei hat für Neues. Wenn ich festhalte, sind meine Hände nicht frei und es hat nichts Neues Platz darin.

Wie findest Du mich?

2 comments

  1. Liebe Susanne,
    was für ein toller Blogartikel! Du beschreibst sehr gut die verschiedenen «Arten» des Loslassens und erklärst sehr schön anhand deiner eigenen Beispiele, wie so etwas möglich ist. Besonders toll finde ich deine positive Art und deinen Abschluss des Artikels!
    Herzlichen Dank für das Teilen deinen Erfahrungen.
    Alles Gute
    Claudia

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